Passion. Temptation. Obsession.
Thriller, Drama
Passion. Temptation. Obsession.
Thriller, Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "chaivin" am 05.06.2013Es wundert mich schon, welche Spannbreite die Kritiken zu diesem Film ausmachen.
Für mich ist Match Point einer der besten Filme dieses Jahrhunderts; glänzende Schauspieler, die ihre Rollen mit Tiefe füllen, tolle Szenerie, die allen Abläufen gerecht wird, gut überlegte, meist kurz gehaltene Dialoge, die den Schauspielern und der Regie besondere Qualität abverlangen. Alles driftet nicht ins Esoterische oder Klassische ab sondern bleibt unterhaltsam und berührend, kann man sich doch sehr gut in die Charaktere und ihre Zerrissenheit einfühlen.
Ein Glücksgriff besonderer Art ist Jonathan Rhys Meyers, der mich eindeutig überrascht und begeistert hat. Sieht man ihn am Anfang noch kritisch und erwartet nicht viel, gibt er doch mit zunehmender Steigerung der Geschichte immer mehr seine schauspielerischen Qualitäten preis. Besonders die Darstellung der Emotionen, die den jungen Mann unmittelbar vor dem Mord bewegen und die Schlussszene, in der er die Konsequenzen für sein zukünftiges Leben wohl erst begreift, gehen sehr nahe.
Einziges Manko ist die shizoid anmutende Begegnung mit den Ermordeten im Dialog miteinander. Diesen Teil hätte man sich sparen können, denn er trägt nichts zum Film bei, wirkt eher störend. Zum Glück ist er nur sehr kurz gehalten, so dass er sich nicht wesentlich auf den Gesamteindruck auswikt.
Die FSK scheint ihrer Aufgabe allerdings nicht mehr gerecht zu werden. Man hat immer mehr den Eindruck, dass hier die Politik und die Bürger wieder mehr Kontrolle ausüben müssen, da die Freiwiliigkeit nicht mehr funktioniert. Ob nun Jurassic Park, metzelnde Action-Filme oder hier zwei Morde (eigentlich sogar drei, da die Protagonistin schwanger war)...ab sechs Jahren ist der Film nicht einzustufen. Weder aufgrund dieser Szenen noch inhaltlich. Mindestalter sollte 12 - 14 Jahre sein.
Ja, und zu Woody Allen... ein mitunter genialer Regisseur mit tollen Ein- aber auch Ausfällen. Persönlich wäre er mir wegen seiner privaten Lebensgeschichte, insbesondere die Ehe mit der Adoptivtochter, zuwider...bin ich spießig? Hier hat er aber sein Genie bewiesen und aus einer Allerweltsstory ein bewegendes tiefgründiges Werk geschaffen.
Fazit zum Film:
Tolle Leistung und immer wieder sehenswert.
Unbedingte Empfehlung.
ungeprüfte Kritik